Cappucino

„Rollenklischees müssen überwunden werden, damit echte Diversität möglich wird“

Kommentar von Marco Gerhardt, Vorstand bei MRH Trowe und verantwortlich für HR, zu Gender Diversity in der Versicherungsbranche

 

  • Diversität schafft keine Harmonie, sondern erfordert Energie.
  • Neue Initiative Women@MRH Trowe fördert das Netzwerk zwischen Fach- und Führungskräften und bringt Vielfalt in die tägliche Arbeit.
  • MRH Trowe unterzeichnet „Charta der Vielfalt“ und verpflichtet sich zur Förderung eines vorurteilsfreien Arbeitsumfelds.

 

Frankfurt, 30. Mai 2022. Da lässt sich wenig schönreden: Wer an den typischen Versicherungsmakler denkt, hat meist das Bild eines Mannes vor Augen. Die Klischees des „Versicherungsverkäufers“ und die mit ihm verbundenen Rollenvorurteile – wohlgemerkt auch die männlichen – ließen sich beliebig ausführen, sind sie doch so alt wie die Branche selbst. Gender Diversity stellt für die Versicherungsbranche eine große Herausforderung dar, die zum einen Klischees überwinden, zum anderen aber Frauen in ihrer Führungsrolle stärken und positionieren muss.

Generell sind Frauen in der Versicherungsbranche nicht unterrepräsentiert. Gemessen an der Gesamtbelegschaft besteht ein beinahe paritätisches Verhältnis – das ist bei vielen Unternehmen so, wie auch bei MRH Trowe. Mit Blick auf die Tätigkeitsprofile wird das Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Fach- und Führungskräften aber deutlich und bestätigt das allgemeine Image der Branche. Während im klassischen Innendienst in vielen Unternehmen, so auch bei MRH Trowe, rund 20 bis 30 Prozent mehr Frauen tätig sind, kehrt sich das Verhältnis in den Positionen mit Vertriebsauftrag oder Kundenverantwortung wie Risk Consulting oder auch Client Executives um. In diesen Positionen sind bis zu 80 Prozent Männer beschäftigt. Dieses Ungleichgewicht spiegelt sich auch bei Bewerbungseingängen auf die jeweiligen Funktionen wider.

Auf dem prestigeträchtigen Kerngebiet des Versicherungsgeschäft, dem Vertrieb, bleibt die Branche hartnäckig eine homogene Männerbastion. Um eine Balance und echte Diversität auf allen Positionen herzustellen, muss das Bild vom Versicherungsmakler modernisiert werden. Denn die Art und Weise, wie Verträge abgeschlossen und Mandanten beraten werden, wurde von Männern geprägt. Das hat sich seit Jahren kaum verändert. An diesem Punkt gilt es anzusetzen, wenn Unternehmen Diversity & Inclusion ernst nehmen. Homogene Gruppen treffen vielleicht schneller und leichter Entscheidungen, weil sie ohnehin einer Meinung sind. Aber erst die Vielfalt an Meinungen und Arbeitsweisen bringt neue Impulse und damit nachhaltige wirtschaftliche Erfolge.

Um mehr Frauen den Weg in Fach- und Führungspositionen zu erleichtern, reicht es nicht, allein für familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu sorgen. Vertrauensarbeitszeit und mobiles Arbeiten sind wichtig und vor allem zeitgemäß, reduzieren aber nicht das Problem der unbewussten Vorurteile und tradierten Rollenklischees.

Mit der Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ zu Jahresbeginn hat sich MRH Trowe verpflichtet, durch gezielte Projekte ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld zu schaffen. Das beginnt bei einer Organisationskultur, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist. Zudem wollen wir raus aus dem Kästchendenken einer klassischen Organisationsstruktur. Deshalb ist es wichtig, die vielfältigen Fähigkeiten der Mitarbeiter zu kennen und entsprechend unserem Leistungsanspruch und den jeweiligen Profilen einzusetzen. Ein anderer wichtiger Punkt ist die Förderung gemischter Teams im Vertrieb. So können wir das angestaubte Bild des Versicherungsmaklers zu einem modernen serviceorientierten, von Frauen und Männern geprägten Image transformieren.

Um dies zu fördern, hat MRH Trowe im Frühjahr 2022 die Initiative Women@MRH Trowe gegründet. In diesem Netzwerk tauschen sich Kolleginnen aus verschiedenen Funktionen, mit diversen Skill-Leveln und Berufserfahrungen aus und erweitern ihre Kompetenzen im Unternehmen. Visibilität und Austausch sind zwei wichtige Punkte für erfolgreiches Netzwerken und der Hebel zu einer echten Vielfalt im Denken und Handeln. Wenn wir dies erreichen, machen wir unsere Branche zukunftsfähig. Denn echte Diversität braucht Einsatz und kann eben nicht allein mit einer Quotenregelung erreicht werden.

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