Die wirtschaftliche Entwicklung stockt, und wenig spricht dafür, dass sich das im laufenden Jahr ändert. Die Rahmenbedingungen bleiben angespannt, dazu tragen internationale Konflikte und geopolitische Spannungen erheblich bei. Die Effekte zeigen sich unter anderem in der steigenden Zahl der Insolvenzen. Insbesondere mittelständische Unternehmen stellt die herrschende Unsicherheit vor große Herausforderungen. Sie stehen vor der Aufgabe, Investitionen strategischer zu denken und Risiken professionell abzusichern.
Risiken werden komplexer und sind schwieriger zu kalkulieren
Die Dynamik der Märkte, neue Vorgaben der Politik und globale Krisen sind die Ursachen für Veränderungen in einer bislang kaum erlebten Frequenz. Auf die damit verbundenen Unwägbarkeiten reagieren die Kreditinstitute, indem sie ihre Bedingungen für Finanzierungsvorhaben anpassen. Für Unternehmen bedeutet das: Klassische Bankfinanzierungen können teurer werden, die Margen enger ausfallen und Investitionen schwerer kalkulierbar sein. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Bonität und Sicherheiten. Gerade mittelständische Unternehmen sollten jetzt alternative Finanzierungsmöglichkeiten in den Blick nehmen. Leasing, Factoring, Kreditversicherungen und Bürgschaften bieten Lösungen, um den Handlungsspielraum des Unternehmens zu erweitern.
Leasing und Factoring: Liquidität ohne Bilanzbelastung
Leasing bietet eine flexible Möglichkeit, Investitionen in Anlagevermögen zu tätigen, ohne die Liquidität zu strapazieren. Factoring kann zum entscheidenden Liquiditätspuffer werden: Damit werden offene Forderungen sofort zu Geld, und das Debitorenrisiko wird ausgelagert. Beide Modelle helfen, finanzielle Spielräume zu sichern und die Liquidität zu stabilisieren – ein wichtiger Faktor bei Kreditverhandlungen.
Beispiel
Ein Zulieferbetrieb der Maschinenbauindustrie will seine Fertigungslinie modernisieren. Ein Direktkauf der Anlagen bereitet allerdings Schwierigkeiten. Er würde das Eigenkapital des Familienunternehmens stark belasten. Zudem gewährt die Hausbank nur einen eingeschränkten Kreditrahmen. Ein herstellerunabhängiges Leasingmodell mit flexibler Laufzeitgestaltung bietet die Lösung. Es erlaubt dem Unternehmen zu investieren, ohne die Bilanz zu belasten – und damit finanziell beweglich zu bleiben.
Das Unternehmen steht außerdem – wie mittlerweile üblich – vor der Herausforderung, Zahlungsziele von bis zu 60 Tagen überbrücken zu müssen, die die Liquidität stark beanspruchen. Durch den Einstieg in ein Factoringverfahren vermeidet das Unternehmen diese Belastung. Forderungen werden jetzt innerhalb von 24 Stunden ausgezahlt – inklusive Ausfallschutz und Debitorenmanagement. Ergebnis: Das Unternehmen kann aus eigener Kraft wachsen – ohne zusätzliche Bankkredite.
Kreditversicherung: Absicherung gegen Forderungsausfall
Angesichts der steigenden Zahl von Insolvenzen rückt auch die Kreditversicherung wieder stärker in den Fokus. Sie schützt vor Forderungsausfällen und ermöglicht in vielen Fällen außerdem eine höhere Finanzierung durch Banken oder andere Finanzierer, denn abgesicherte Forderungen sind werthaltiger. Darüber hinaus bieten die Policen zum Beispiel Bonitätsprüfungen, Inkassodienste oder andere Zusatzservices, die den administrativen Aufwand im Unternehmen reduzieren.
Beispiel
Ein Produzent von Verpackungslösungen beliefert seit Jahren einen Großkunden im europäischen Ausland. Als sich dessen Zahlungsverhalten verschlechtert, implementiert der Lieferant eine Kreditversicherung. Nur wenige Monate später meldet der Abnehmer Insolvenz an. Der Versicherer übernimmt 90 Prozent des Forderungsausfalls. Ohne diese Absicherung hätte der Zahlungsausfall existenzbedrohende Folgen gehabt. Ein weiterer Effekt: Durch die Police genießt das Unternehmen bessere Finanzierungskonditionen bei seiner Bank.
Bürgschaften – zusätzliche Linien neben der Bankenfinanzierung
Die Stellung von Bürgschaftslinien durch Kautionsversicherer ermöglicht es Unternehmen, benötigte Bürgschaften bereitzustellen, ohne die Liquiditätslinie bei den Kreditinstituten zu belasten. Kautionsversicherungen erweitern den „free cash flow“ der Unternehmen und werden zunehmend als derivatives Finanzierungsinstrumentarium eingesetzt, das die Bankenlinien ergänzt.
Fazit: Risikomanagement ist Chefsache
Die derzeitigen Finanzrisiken lassen sich durch klassische Kreditlinien allein nicht beherrschen. In dieser Situation bieten Leasing, Factoring, Kautions- und Kreditversicherung weit mehr als bloße Finanzierungsalternativen. Sie fungieren als strategische Bausteine moderner Unternehmenssteuerung. Als unabhängiger Versicherungsmakler begleiten wir Unternehmen dabei, diese Lösungen in ihre Gesamtstrategie einzubetten, und zwar in enger Abstimmung mit Finanzierungspartnern wie Sparkassen und Leasinggesellschaften.
Unser Ziel: Unternehmern die Sicherheit geben, auch in unsicheren Zeiten mutige Entscheidungen treffen zu können. Eine 360-Grad-Betrachtung bietet ergänzend eine tiefgehende Risikoanalyse und eine ganzheitliche, kontinuierliche Optimierung im Versicherungsbereich und für bAV-Lösungen.